Mittwoch, 9. April 2008

Nancy und der Flaum

Große Ernüchterung lautet die Zusammenfassung der ersten Tage in meiner Postkommunistischen (Wieder-)Wahlheimat. Zusammegfasste Gefühlslage nach intensiver Stadt- und Universitätsbegehung: Die letzten Normalen Menschen sind im Aussterben begriffen und die Kuriositäten der Gesellschaft drängen in die freie Wildbahn. Das schon bekannte Panoptikum erweitert sich. Die bekannten Charakterspielarten von Jim-Beam gealterten Konterfeis, trainingsbeanzugten Modernisierungsverlierern mit Schnautzer und in Nylonjacke sowie im imaginären Realsozialismus gefangenen Rentnern, die morgendlich in die Rabatttempel drängen um das Schlangestehen nach Konsumgütern täglich herbeizuführen, werden nun durch jene spezies ergänzt, die man glaubte mit dem Abgang von der Penne hinter sich gelassen zu haben.
Nach der anfänglichen Verzückung über wohl akzentuierte und-präparierte Gesichtszüge (im Folgenden „Nancy“) und das Erschrecken über Flaumbesäumte und mit Erstklässlerrucksäcken dekorierten Mannsbildern (im Folgenden „Flaum“) stellt sich die Frage wo dieses in Mode gekommene Persönlichkeitsprofil aus tellerrandumsäumter Opportunität und und kapitulierender Resignation zu haben ist?

Als kleiner Wermutstropfen verbleibt die Gewissheit, derartige Stilblüten des Mainstreams nicht in Semester übergreifenden Seminaren bewundern zu müssen und dass sic unkompliziert in die Kaffeeduftstrotzende und Zeitungsaffine Neu-WG rückziehen zu können.

bonjour Tristesse human

au revoir

Dienstag, 26. Februar 2008

webauftritt No1 fertig

... ich darf vorstellen:

www.johannesebermann.de

ist am und im Netz!


Alles weiter über eine wochenendliche WG-Suche, nette Kinoimpressionen, sonnige Sonntage am Elbufer und erfahrungsbe- und geladene Praktikumsaktivitäten reiche ich alsbald nach!

bis bald

Sonntag, 10. Februar 2008

... und da sind wir mal wieder

Auf dem Weg zwischen Dresden, Ostritz, Chemnitz, Hamburg, Kiel, Schweden, Bremen und Berlin steht das Staubfegen auf diesem Stueckwerk ein wenig hinten an. Die Ortsnennungen lassen vermuten, dass sich der Autor in einer Art Nomadendasein eingerichtet hat. In der Tat haben die Wochen um Weihnachten, Neujahr und der im Herbst aufgetane Erfahrungshorizont fern der Heimat ihrer Spuren hinterlassen, die sich unter anderem in einer überdurchschnittlichen Reiseaktivität niederschlagen.


Kurzum der Blogman hat Erfahrungen sammeln können/müssen, die eine Gradwendung nach sich zieht. Zukunftsplanend, Studientechnisch, Persönlich und alltagsrhythmisch stehen Änderungen ins Haus oder diese haben sich bereits -mehr oder weniger schmerzlich- vollzogen.


In diesem Zug möchte ich Johannes & Sylvia, Alexander & Isabel, mein ältestes Brüderchen & Schwesterchen, Tobias (Kopfspringer), Cornelius, Manon, Stephan & Christoph, den Ellies und ganz besonders Agnes für die Stündchen Danken, die ihr zwischen den Jahren zum Zwecke des Kopfwaschens, Nachdenkens, Aussprechens, Rekapitulierens und Nägel-mit-Köpfen-Machens mit mir zuge- und verbracht habt. Studientechnisch ist der Blogmann nach diesem Sommer scheinfrei und hat dann noch ein Jahr Zeit um seine Magisterarbeit von wo auch immer zu schreiben und somit zum Magister Atrium der Erziehungswissenschaft zu mutieren. Persönlich haben wir uns mit Agnes im Frühjahr 07 (vor unseren Auslandsaufenthalten) für eine Beziehungs- und Nachdenkpause entschieden die sich ob der Erfahrungen, der Umstände und des Nachdenkens ausgewachsen hat. Wir beschreiten bis auf Weiteres unsere Wege nun selbst -nicht(mehr) als Gespann- bleiben uns aber nach so langer Zeit freundschaftlich verbunden. Die schon seit längerem geplante Entflechtung von Arbeits-, Alltags- und Lebensraum werden wir auch aus Gründen der Beziehungskiste durch den Umzug in WG-Mikrokosmen umsetzen. Alltagsrhythmisch wird sich der Fokus stärker von einer Menge an außeruniversitären Projekten (siehe Campusmagazin, Förderwerksinitiative, Seniorenspielestudie, Terrorismuswebsite, Intellektuellenvorlesungsreihe,...) zu Studien für die Magisterarbeit und dem Bereich „Leben“ (also Reisen, Freunde heimsuche, usw.) verschieben. Zukunftsplanend pendelt der Blogman zwischen einer eher regionalgebunden Initiative im Themenspektrum „Elternbildung, Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, bürgerschaftliches Engagement“ oder dem Erfahrungshorizont „Erwachsenenbildung- Elternbildung in anderen Kulturkreisen“ (Anschluss an deutsche Auslandsvertretung (Schule, Botschaft, Goetheinstitut))... Beide Ideen könnten (falls sich der Blogman anhaltend motivieren kann) zu Promotionsthemen reifen. (Falls hier jemand konfus und verwirrt auf der Strecke geblieben ist kann ich auf Nachfrage Aufklärungstechnisch unter die Arme greifen!)


Als kurzer Abriss sei noch mitgeteilt, dass ich um Weihnachten die Heimatlichen Gefilde intensiv per pedes und meinungsaustauschend bewandert habe, beim traditionellen Ostritzer Kickerturnier im Team einen passablen 3ten Platz errungen habe, Silvester mit der Ostritzcrew in Görlitz verbracht habe, die Sauna des katholischen (!) Pfarrhauses reaktiviert habe und prinzipiell sehr schöne Urlaubstage „in familia“ verbracht habe. Im Neuen Jahr hat es mich dann nochmals kurz nach Schweden und ein Wochenende in das Sommerhaus eines Mitstipendiaten nahe Göteborg verschlagen (die 11km/h gelaserte Geschwindigkeitsüberschreitung durch „Mitschwimmen“ für satte 2000 SEK möchte ich hier nicht weiter ausführen) ...


Ab 18. Februar bin ich dann für 6 Wochen im Rahmen meines Pädagogischen Pflichtpraktikas im Felsenweginstitut Dresden zu Gegend und man darf mich gern in der Elbmetropole heimsuchen...

Und dann darf ich auf die Baustelle http://www.johannesebermann.de verweisen die sich derzeit noch unter: http://www-user.tu-chemnitz.de/~ebjo/eigenwebsite

(Auch der Blog zieht um aber die Inhalte sind auch weiterhin auf dieser Domain erreichbar!)


Noch allen ein nachträgliches gesundes und frohes 2008 (Mensch dieses Jahr schon ein viertel Jahrhundert)...


zzzzwwwuuuuschhhhhhhhh

Sonntag, 2. Dezember 2007

Frontbericht

So liebe Leser und Zufallsklicker,
Nach langer Funkstille auf diesem Kanal kann ich euch beruhigen dass Kristianstad noch existiert. Mein kleines Intermezzo hier in Skåne (der südlichsten Region Schwedens) neigt sich auch dem Ende zu. Da ich diesen Blogg in den letzten Wochen etwas sträflich behandelt habe hier das wichtigste (quasi als Conclusion) nachgereicht.

Gleich geblieben ist, dass die Bahn in Deutschland immer noch streikt und dass ich immer noch ein gerüttet Mass meiner Zeit in und um den Educarekurs verwerte.
Neu ist, dass sich hier im Gegensatz zu den heimatlichen Gefilden immer noch kein Schnee eingestellt hat und es weder Stollen noch Spekulatius gibt. Das sind schon einmal 3 Gründe einen organisierten Rückzug anzutreten.

Anfang November hat es mich im Rahmen eines obligatorischen FES-Seminars (diesmal zum Themenfeld Lobbyismus) 5 Tage nach Berlin verschlagen. Ein kurzer (und unangekündigter) überraschungseinfall in Ostritz anlässlich des Geburtstages der “Grossen Kleenen” (Schwester) und 2 schöne Kultur -( ”Mein Kampf” von Tabori ) und Partytage bei Lars (befreundeter Stipi an der FU) und Johannes(Ex-philosphiekommilitone aus Chemnitz) verpassten dem Ganzen noch einen angenehmen Rahmen.

Mitte November kam der selbe Lars dann nach Kristianstad, wir mieteten einen superggünstigen fahrbaren Untersatz und jagten damit recht regelwiedrig nach Stockholm, um ein kleines skandinavisches Stipendiatentreffen zu initiieren.Ein netter Caféabend am Freitag, ein “Hintegrund”-Gespräch über skandinavische Besonderheiten im Auslandsbüro
der FES , Architektur- und jüdisches Museum, Film und Jazzfestival am Samstag und eine sonntägliche solitäre (alleinige) Heimfahrt an der schönen Schwedischen Ostseeküste (siehe Kalmar ) sind die Schlaglichter dieses Aufenthaltes. Fazit: Städte sehen ist gut, Leute dort zu kennen ist besser und Stockholm zu jeder Jahreszeit einfach schön.

Das Auto wurde dann am Montag gleich noch für einen weitere Tour (quasi einen Damenausfahrt mit 4 internationalen Mitstudentinnen) geschunden. Ziel war Helsinbgborg mit seinem Küsten-Naturpark. Da unsrere Tripinitiatorin entgangen war, dass das eigentliche Ziel ( Hamlets Schloss ) in Dänemark liegt, haben wir Kurzerhand eine Fähre genommmen um uns den Augenschmaus wenigstens von Aussen (siehe montäglicher Ruhetag) anzusehen. Den obligatorischen Cafébesuch möchte ich natürlich nicht unterschlagen.

Aktuell ziehen wir gerade einen Trip im fernen Kiruna durch, der aus irgendeiner Laune eines Spaniers und Mir eine Universitätsstudienreise für 42 Leute hat werden lasse. Flugplatz- und Bettkapazitäten können für derartige Gruppengrössen und zu dieser Jahreszeit schon mal zum Problem werden und ich durfte mich wieder mal im Organisieren üben! (Quasi damit ich nicht aus der übung komme!) Letztendlich ist es hier aber nur Kälter (-15 `C), Schneeiger (30-50cm) und Dunkler (13.30-9.30 Nacht und zwischendurch auch keinen Sonne). Wir konnten die (!) schwedische Raketenbasisbesichtigen, die im wesentlichen Sateliten kontrolliert, Wetterballons präpariert und Forschungsraketen kallipriert. Zu erwähnen ist ausserdem die Sauna, die zur anschliessenden Abkühlung im Schnee förmlich einlädt (Bilder und Filme später!) und die eindrucksvolle ”Hightechmine” Malmberget nahe Gallivare. Auf 1250m Tiefe verteilen sich hier 500km (!) Strasse von der 100km zweispurig asphalltiert sind. Diese Konditionen werden auch ausgeschöpft wenn einmal jährlich ein 4-Bahnen-Rennen in Malmberget unter der Erde zu Gast sein darf. Riskant sind hingegen eher die alltäglichren Rennen, die die Trucks mit 110t Gestein im Schlepptau (und ohne Rücksicht auf dazwischenfahrende Besucherbusse) zwischen Loader und Crusher
veranstalten. Alles recht eindrucksvoll und allemal einen Besuch wert. Heute gehts noch zu Fridas Eltern nach
Skelleftea und diese Zeilen entstehen in Schriftform im Zug, in dem ich jetzt noch 5 weitere Stunden zubringen werde.
Die generellen Tagesaktivitäten erstrecken sich nach wie vor auf Karten-, Poker- und neuerdings auch Siedler und Netzerkspiele ( UT2004 , Civ IV ,…). Kulinarisch versuchen wir uns mit typisch schwedischem (aber übersüsstem) Glögg ,oder wahlweise selbstgemachtem Punsch sowie Kanellbulle auf Weihnachten einzustimmen. Die Sauna und die vorgelagerten gekraulten Bahnen am Montag und Dienstag sind immer noch der Sport meiner Wahl….

Dienstag bin ich wieder zurück, wir werden in Educare noche einige integrative Schulen besuchen (Kooedukation von gehandykapten und “Normalen” ist hier grosses Thema) und dann werde ich langsam aber sicher die Just-In-Time-Weihnachtsrückkehr anpeilen.

Ich brauche sicher nicht zu erwähnen, dass ich einen ganzen Tross an Leuten gefunden habe die ich schon Freunde nennen würde und mit denen ich wichtige und verschienartige Erfahrungene teilen darf. Das macht den Abschied nicht leicht. Aber gute Freundschaften halten ja bekanntlich auch über Distanz.
Ich wage noch nicht zu spekulieren wie sich mein ”Rehabilitastionsprozess” in Chemnitz gestalten wird. Es gibt zwar schon Praktikaideen, sowiso genügend zu tun und die ersten Einladungen in andere Länder sind ja auch schon vakant. Falls es persönlichen Kommunikationsbedarf gibt, bin ich ab Januar wieder erreichbar und ab und an auch wieder auf Abruf ”frei” verfügbar…!

Und zu guter Letzt, der angekündigte neue Rechenknecht mit dem markantem Lichtapfel auf dem Hinterkopf arbeitet wunderbar auch wenn der Service (bessergesagt der Kundendienst) des Internetkauftempels des Herstellers eine Katastrophe ist.

Nette Zeiten und bis Bald….

Bilder gibt es a soon as possible in alt bewertem Flashalbum hier !


Zzzzzzzwwwwwwwwwwuuuschhhhhhhhhhhhhh

Montag, 8. Oktober 2007

Grüße in das Datennirwana,

wie versprochen hier einige Geschichten und Bilder der letzten Zeit aus dem Schwedenlande.
Die meiste meiner Zeit verbringe ich innerhalb der Uni oder mit den Pappnasen meines Educare-Kurses. Der Kurs ist sehr weit gefasst. Kochen und wandern im Wald gehören genauso dazu wie Diskussionsrunden mit Besuchern aus Gambia, der Besuch einer Natur-Schule in einem Naturschutzgebiet, das Erstellen eines eigenen Films, die dauernde Reflexion über die Rolle als lehrender Moderator oder der Vergleich von Schulcurricula Spaniens, Schwedens, Deutschlands und Koreas.

Die Schon erwähnten Kurspappnasen aus Schweden, Spanien und Deutschland und die ebenfalls in meinem Verschlag hausenden international Students sind prinzipiell sehr Partylaunig. Das führt zwangsläufig dazu, dass es nahezu die ganze Belegschaft unseres international Houses jeden Mittwoch in die stark subventionierte Tanzveranstaltung der Studentengewerkschaft treibt. (Alkoholika für unter 3 Euro das Glas und Eintritt unter 8 Euro) Aus diesem Refugium stammen auch die meisten (unten zu besichtigenden ) Bilder.
Natürlich komme ich im Rahmen meiner Möglichkeiten auch ei bisschen rum. Von Ahus hat der ein oder andere ja schon ein Paar Zeichnungen bewundern können (siehe Eintrag vom 18. August ). Außerdem waren das Marinemuseum in Karlskrona, ein Wasserfall hier in der Umgebung, das Schloss Ystadt, Malmö, die Insel Ivö und das Privatschloss eines reichen Herren hier in der Umgebung Tagesziele gewesen.
Zwischen den Tagen hält der Beamer für Filmnächte, die Pokerbox für suchterzeugende Spieleorgien, die Kaffeemaschine für künstlich verlängerte Nächte und die spärliche Gewürzsammlung für Kochabende her.
Sportlich kann man hier Einiges anfangen. In dem Beitrag für die Studentengewerkschaft ist Gratiszugang zu Sportanlagen gleich mit enthalten. (Quasi als Gegengewicht zu den exzessiven Tanzveranstaltungen.) Badminton, Schwimmen, Saunieren und Frisbee sind die Bewegungsarten meiner Wahl geworden, sodass ich drei Tage der Woche in den verschiedenen Tempeln des Körperkultes unterwegs bin.
Die immer noch lustigsten Veranstaltungen können sich jedoch aus den spontanen Treffen in einer unserer Gemeinschaftsküchen entwickeln. Neben der Küche fallen wir ab und an auch kollektiv in der Wohnung einer schwedischen Kommilitonin ein, die Üppig mit toller Kautsch, Beamer incl. Soundsystem und einer fabelhaften Küche ausgestattet ist. Digital(k) bin ich dann doch blasphemisch geworden und habe mich einer der lang von mir verteufelten Netzgemeinschaften angeschlossen. Facebook kann nun einen User meines Namens verzeichnen.

Prinzipiell geht es mir in der spartanischen Atmosphäre hier oben ganz gut. Die Temperaturen sinken zwar merklich gen Null, aber die Sonne bleibt uns nach der eine odere andere verregnete Woche bis jetzt erhalten. Die" Zeit" flattert nun auch freitäglich in meine Postbox und nächste Woche ist das leidliche Problem mit meinem Laptop durch das Eintreffen eines neuen Rechenknechtes hoffentlich auch ad acta gelegt.

Allen Handlungsreisenden und Berufspendlern noch viel Spaß mit streikendem Bahnpersonal…

… Ich bin dann mal Wech (siehe Herpe Kerkeling)

Alles visuelle findet ihr hübsch in Flash verpackt hier unter diesem Link !

Donnerstag, 13. September 2007

Hola el mundo

Don Quixote de la Mancha lebt noch. Nachdem sich der wackere Ritter von der traurigen Gestalt in seiner neuen Herberge eingerichtet hat, ist er dort nun auch wieder postalisch und natürlich über den elektronischen Postweg erreichbar. Die Tage füllt er wacker mit dem Kampf gegen Windmühlen aus. Derzeitiger Kampfgegner ist die Universitäre Mühle die sich als harmloser Educarecurs mit einem ausufernden Stundenplan dem Recken in den Weg wirft. Daraufhin müssen die Erasmustypischen Haus- und Abendpartys ab und an ohne seiner Ritterlichkeit auskommen. Da der Sold nicht allzu üppig ausfällt und der Feldzug ins ferne Schwedenland die Kriegskasse doch stark schröpft wird derzeit ein spartanischer Lebensstiel vollzogen. Rosinante, der überteuerter Drahtesel, hat sich heute ebenfalls aus dem Plot verabschiedet, sodass nun nach einem neuen Klepper Ausschau gehalten wird.
Die Herberge ist aber sonst sowohl komfortabel als auch mit weiteren 80 fahrenden Rittern und Ritterinnen aller Herren Länder gefüllt. Speziell der Landadel der Regionen Espaná, Francoise und Allmagne ist zu dem ein oder anderen kooperativen Scharmützel bereit.
Ausflüge ins nahe Malmö, auf die Insel Eve mit zünftiger Saunaluft und ausgelassenen Nachtschwimmaktionen lockern den einvernehmenden Universitätsalltag etwas auf.

Wenn der immer noch deffekte Komunikationsknecht wieder in Stand gesetzt werden die ersten Wochen natürlich auch noch ikonografisch (mit Photos) dokumentiert.

Zur körperliche Erbauung begibt man sich derzeit zweimal wöchentlich in das nahe gelegene Thermalbad, sauniert dort und zieht beharrlich seine Bahnen. Gelegentlich werden Federbestückte Korkbälle über niedrige Netze geschlagen oder man frönt dem abendlichen Esspressogenuss auf dem einladenden Herbergsbalkon.

Demnächst mehr zu Sancho Panza, seinem Rucio und wie sich der Ritter seine Ankunft in Toboso vorstellt.

Samstag, 18. August 2007

Schlagzeilen aus dem Norden

… hier ein erster Abriss meines nun einmonatigen Aufenthaltes im Land der Elche, Mandeltorten und entspannter Gemüter:
Erste Etappe unserer Station war das inselreiche „Venedig des Nordens“. Hier durften wir Dank heimatverbundener Gastfreundschaft 3 Tage Strandparty, nette Cafebesuche und Inselfahrten unternehmen, lernten per Zufall ein 66-jähriges Urgestein Stockholms kennen und konnten am Lagerfeuer Inselidylle schnuppern. Beides hier nachzusehen.
Nachdem wir billigfliegend über Stockholm in das schöne Östersund eingefallen waren hatten wir ( kopfspringer & me) uns trampend und per illegaler Nebenjobs mit Tageslänge bis ins Niemandsland vorangekämpft. Mit 25 Kilo auf dem Rücken bewegten wir uns in den folgenden 5 Tagen per pedes 100 km durch die gebirgigen Wälder, Täler und Weiten des Jämtlandes. Fantastische Sonnenuntergänge, zensierte Gebirgsbachbäder und atemberaubende Natur macht Lust auf mehr. Nach Tagen in freier Wildbahn nach dem Moto „Mit Moskitos zwischen Samendörfern“ lernten wir eine warme Sauna, frische Dusche, gebratene Nationalspezialitäten und nette Konversationen mit Dritten neu schätzen.
Mit einer Entspannungspfeife zwischen Kauleisten ließen wir uns am Peer von Östersund durch die heranschwappenden Melodien des …-Festivals wieder auf die realsatirische Zivilistaion zwischen Sixpacks und der Partygrowed ein. Visuelle Eindrücke gibt`s hier

Die folgenden zwei Wochen suchte ich seit Langem wieder Entspannung im doppelten Sinne.
Bei orientierungslosen Wanderungen durch Stockholmer Gassen, Zeitvergessenden Museumsbesuchen, Menschenbeobachtenden Cafenachmittagen und nahtloser ZEIT-Lektüre bekomme ich langsam wieder ein normales Gefühl für (Lebens-)Zeit. Ohne Laptop, Büchern und disziplinierender Zeitplanung zahlt sich der Reiseminimalismus nunmehr aus. Ich begann und zu beobachten, zu hören und mangels visueller Reproduktionseinheiten (Digicam) wieder zu zeichnen (siehe hier [tw. noch in Bearbeitung])

Vor nunmehr 2 Wochen brach ich dann nach Kristianstad auf. Die Bahn taugt in Schweden scheinbar doch noch als alternative Reiseform. Hier kann man noch für unter 50 Euro .in viereinhalb Stunden 600 km weit reisen. In meinem Fall bekam ich 4 Stunden anregende Konversation und eine Visitenkarte + Einladung gratis dazu. What a start!
In Ermangelung an Kontaktnummern der entsprechenden Stellen in Kristianstadt (und natürlich auch aus Geiz) verbrachte ich die ersten beiden Nächte zeltend in Sichtweite der Universität. Am 6.8. bezog ich dann mein vorläufiges Domizil. Da ich hier eher etwas zu Früh aufgeschlagen bin konnte ich meine Zeit mit Bibliotheksnachmittagen, Wanderungen und Strandbesuchen auflockern. Die Stadt ist fürs erste erkundet, billige Einkaufsmöglichkeiten aufgespürt und erste Kontakte zu „swedish natives“ sind geknüpft. Mit Letzteren kann ich nun schon erste Poker- und Videoabende verzeichnen.

Nun kann ich dank erster heimatlicher Besucher auch auf üppigen Zivilistaionskram zurückgreifen und hab auch sofort die Möglichkeit mich über einen defekten Rechenknecht zu ärgern. Ich hoffe nun mal wieder auf ein funktionierendes warrenty-suport-system von BenQ. An dieser Stelle hört ihr demnächst Neues…

Über landespezifische Wochenendrituale und „Mode“ berichte ich dann ein anderes Mal…

Montag, 9. Juli 2007

Rudolstadt - ein Städtchen und sein Charme

Alljährlich putzt sich ein Städtchen um tanzen zu gehen. Fassaden werden aufgehübscht, Bewohner werden freundlich, Nahversorger schaffen die Hälfte Ihres Jahresumsatzes in den Keller. Und das Alles aufgrund von Musik.
Besser gesagt guter Musik.
Musik die so breit angelegt ist, dass sie eine Sogwirkung auf ein buntes Völkchen von nunmehr siebenundsechzigtausend Klangbegeisterten ausübt.

Der Anreisende wird bereits vor der Ankunft durch wabernde Sounds der öffentlich Rechtlichen auf das Akustische Ambiente eingestellt. Auf 20 Bühnen wird dann die Musik von Tonabnehmern, durch Verstärker und Kabel über gigantische Boxen in den Park, die echoschweren Mauern der Heidecksburg oder die Klangfährtelegenden Altstadtgassen getrieben.

Der Sog ist da!

Und so zieht es unbestimmt Pirschende und gezielt Jagende in das Städtchen an die Saale. Wo letztes Jahr "Panteon Roccoco" die Erde des Heineparks zum Beben brachte legten sich Freitagnacht die "Balkan Beat-Boxer" in die Tables und wurden am darauf folgenden Abend durch die gefühlvollen Soundtüftler des "Idan Raichel Projects" und die philosophielastige Grand-Dame des Rocks "Gianna Nannini" beerbt. Gerahmt wurde der Abend durch den vibrierenden Auftritt der "Oki Dub Ainu Band" deren Stiel zwischen Traditionellen altjapanischen Ainuschwingungen und raggealastigen Dubbeats konnte als interessante Neuentdeckung punkten.

Nach einer meist verspannungsreichen Nacht auch Autositzen oder kühler Parkerde konnte am frühen Mittag wieder Fährte im akustischen Schlaraffenland aufgenommen werden. Unser Jagdpfad führte über die Mellange von Ska, Reggea, Pop und Funk der Gruppe " Vorsicht Stufe" über die elektrisierenden Tanztöne der Berliner Gruppe "A glezele Vayn" vorbei an der trolligen Jazz- und Funkcombo "The Haferflocken Swingers" zu dem possensprundelnden Klangebäude "Rainald Grebes" und seiner "Kapelle der Versöhnung". Wer am Abend viel gesehen und noch mehr versäumt hat, konnte gleichsam im Schnelldurchlauf während des Abschlusskonzertes wichtige Acts der zweiten -aber potentern- Reihe in komprimierter Form hören.

Als Klangwerkstatt, Talenteshow, Spielwiese und überdimensionale Tanz- bzw. Bewegungsfläche ruft auch das tff Rudolstadt 2008 mit dem Gastland Israel, dem Regionalfokus Sachsen und dem Tanzfokus Rock`n`Roll die alternative Musikkultur auf den Plan.

Wer kann und will, der sollte !

Eindrücke unter HIER

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Zuletzt aktualisiert: 17. Apr, 22:14

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